08.45 Es gibt ganz genau vier Tage im Jahr, an denen mein Haar direkt
nach dem Aufstehen so aussieht, als ob ich einen halben Tag im Salon eines für
einen Studenten unleistbaren Hollywood-Starfriseurs verbracht hätte. Und zwar
sind das immer jene Tage, an denen mein seit Wochen herbeigesehnter Termin beim
Friseur stattfindet. So auch heute. Meine Mähne glänzt, obwohl ich sie schon
ein paar Tage lang nicht gewaschen habe und die sonst zentimeterlangen
gespaltenen Haarsträhnen, in die ich die vergangenen Monate aufgrund in Werbung
hochgepriesener Wundermittel einen großen Teil meines Ersparten gesteckt habe, dürften
offensichtlich über Nacht wieder zusammengewachsen sein. Ich fahre mir durchs
Haar, fühle mich wie Serena van der Woodsen und überlege, den Termin abzusagen.
Doch die Vernunft siegt. Denn die Kombination aus afrikanischer Sonne und
salzigem Meerwasser war zwar für meine Seele Erholung pur, meinem Haar haben
diese Einflüsse in den vergangenen sieben Monaten jedoch zum Einen eine um
einige Farbnuancen hellere Farbe beschert und zum Anderen wurden sie dadurch trocken,
glanzlos und strohig. Nicht so Serena-Van-der-Woodsen-mäßig...
10.00 Anna, die Friseurin vom Salon Christine Wegscheider, fragt mich,
welchen Schnitt sie mir verpassen darf. „Gar keinen“, würde ich am liebsten
antworten, doch ich entscheide mich dann für „Ein bisserl was weg, aber nur so
viel, dass’ keiner sieht. Aber der Spliss soll halt weg sein und vielleicht
kannst du meine von der Sonne gebleichten Haare noch ein bisserl mehr
aufhellen. Aber natürlich soll es aussehen. So, dass keiner sieht, dass ich beim
Friseur war“. Mit einem platinblonden Pixieschnitt werdet ihr mich vermutlich
niemals zu Gesicht bekommen, denn was Friseuren betrifft bin ich nicht
besonders mutig. Wie dem auch sei, ich bin schon gespannt ob Anna all meine Wünsche
erfüllen kann...
10.40 Ich hatte soeben die weltbeste und vor allem wohlriechendste (sie
verwendet Produkte von Schwarzkopf) Kopfmassage. Kann ich bitte jeden Tag zum
Haarewaschen hier her kommen?
11.50 Ich blicke in den Spiegel und fühle mich wunderschön. Ich bin
eine braunhaarige Serena Van der Woodsen, habe fast die selbe Haarlänger wie
noch vor zwei Stunden, nur dass mein Schnitt nun einen Namen trägt und zwar
Longbob und das komplett ohne Spliss. Außerdem glänzt meine Mähne, sie fühlt
sich nicht mehr trocken an und die von der Sonne gebleichten Strähnchen sind ein bisschen mehr wie zuvor. Eigentlich sind Friseurbesuche ja gar nicht so
schlimm.
* In Zusammenarbeit mit Schwarzkopf Looks.
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