Heute regnete es den ganzen Tag in Strömen und
obwohl derzeit in Tansania Sommer und demzufolge Regenzeit ist, kommt es nie
vor, dass es durchgehend schüttet- abgesehen von heute natürlich. Wie dem auch
sei, da also den gesamten Tag lang Wasser aus den Wolken rauschte und sich
währenddessen die Sonne nicht einmal eine einzige Sekunde lang blicken ließ,
versagte unsere Solarzelle, weswegen der Kühlschrank, sowie die Gefriertruhe
momentan exakt 14,7, beziehungsweise 11,9 Grad Celsius aufzeigen. Doch trotz
Regen habe ich mir den Einheimischen zufolge den fruchtbarsten und vor allem besten
Zeitraum des ganzen Jahres ausgesucht, um hier zu sein, denn zum Einen blühen
die Pflanzen, Sträucher und Bäume derzeit in allen erdenklich Farben und tragen
die süßesten Früchte (im Winter ist es angeblich so dürr, dass sich das
Grünzeug nicht einmal annähernd erahnen lässt) und zum Anderen brauchen wir uns
keine Sorgen um unseren Wasservorrat machen. Im Gegensatz zum Rest des Dorfes
müssen wir nämlich das Wasser nicht vom Brunnen holen und da wir -ebenso im
Kontrast zu den anderen Einwohner von Uhekule- sogar Toiletten besitzen, können
wir im Sommer, also jetzt, nach jedem Toilettengang Wasser lassen- welch ein
Luxus! Apropos Toiletten: Es ist hier verpönt, sich mit der linken Hand zu grüßen,
denn diese wird nach dem Stuhlgang verwendet und nein, es gibt hier kein Klopapier.
Erst vor zwei Monaten, während ich mein Auslandssemester auf La Réunion
absolvierte, sehnte ich mich so sehr nach mehrlagigemToilettenpapier doch nun bin ich schon rundum glücklich, wenn’s
überhaupt eins gibt- tja, so schnell können sich Prioritäten ändern. Was auch
immer- eine ehemalige Freiwilligenarbeiterin vom Sunrise Children’s Home war
Linkshänderin und da sie wie gewöhnlich mit ihrer linken Hand salutierte, wurde
sie von allen Dorfbewohnern als ziemlich ekelerregend empfunden. Tja, andere
Länder, andere Sitten. Wie dem auch sei- ihr könnt sehen, dass es uns hier im
Waisenheim um einiges besser geht als dem Großteil der Bevölkerung Tansanias,
denn wir besitzen Toiletten (die Mehrheit besitzt nur Gruben und aufgrund
dessen versuche ich, wenn ich vorhabe, in absehbarer Zeit das Haus zu
verlassen, möglichst wenig zu trinken) samt Klopapier, eine Solarzelle, dank
der wir Licht, Kühlschrank und Gefriertruhe haben (zumindest wenn tagsüber die
Sonne scheint), eine Abwasch und Wasserleitungen (zwar ohne Warmwasser und
bevor wir es trinken, müssen wir es durch einen Filter laufen lassen, aber
immerhin). Apropos Wasser: Gestern am Abend habe ich es gewagt: Ich war duschen
(oder besser gesagt, ich habe versucht, mich zu säubern)! Zwar ohne Warmwasser
und ohne Dusche, doch wer braucht das schon wenn man einen Kübel gefüllt mit
eiskaltem, schlammfarbenen Wasser haben kann? Ich sag nur eins: Es war
furchtbar! Trotz allem leben wir hier im Waisenhaus im Gegensatz zu den Menschen
in unserer Umgebung, die ums Überleben kämpfen, quasi in Saus und Braus, doch
die anderen empfinden ihr Leben nicht als sonderlich arm, besser gesagt
verspüren sie sogar ziemlich viel Glück, denn immerhin haben sie Essen und ein
Dach über dem Kopf. Für mich als Europäerin ist das unbegreiflich, doch ich
denke, dass wir uns im Bezug dessen sehr, sehr viel abschauen können. Wie oft
fokussieren wir uns auf unsere winzigen Problemchen, die im Gegensatz zu dem
Zustand, der hier vorherrscht, absolut nicht der Rede wert ist? Wie oft
empfinden wir uns als so wichtig, ohne auch nur ein klitzekleines bisschen an
den Rest zu denken? Wir oft leben wir im Überfluss und wagen es dennoch, uns zu
beschweren?
(Uhekule, das Dorf in dem ich derzeit lebe)
Dienstag, 20. Jänner 2015
Endlich regnet es nicht mehr und deswegen
nutzte ich, während die Kids in der Schule waren (sie brechen täglich um halb sieben
Uhr morgens auf und kommen von Montag bis Freitag etwa um 15 Uhr heim), die
Gunst der Stunde, um mich am Grundstück des Sunrise Children Home’s
zurechtzufinden. Zum Einen ist da das Haupthaus mit einer Küche, einem kleinen
Lernraum, einem Essensraum und den Zimmern von Bibi Kay, der Gründerin des
Waisenheims, und mir. Zum Anderen gibt es zwei kleine Häuser- jeweils eins für
die Burschen und eins für die Mädls- in denen sich je ein Zimmer mit 10
Stockbetten, sowie Toiletten und Waschbecken befinden, und auch die
Angestellten Mekio, Agy und Mary wohnen in den zwei Nebenhäusern. Außerdem
haben wir einen Stall, in dem die beiden Kühe, die Katzen, die Hasen, sowie die
Hühner leben. Unser Grundstück ist ziemlich groß und so haben wir neben einer
riesigen Spielwiese auch einige Gemüsebeete, dank denen derzeit beinahe tagtäglich
die Möglichkeit besteht, Karotten, Spinat, Bohnen und Linsen zu ernten. Etwas
abseits gelegen haben wir noch weitere 35 Hektar Feld, auf denen unter anderem prächtige
Avocado- und Pfirsichbäume wachsen und gedeihen, die abertausende, herrlich
süße Früchte tragen. Nach meiner kleinen Besichtigungstour wurde ich beauftragt,
die Haare unserer 17 Waisenkinder zu stutzen, denn -wie ich vorige Woche bereits erwähnt hatte- ist es in der
Schule aufgrund praktisch dauerhaft anhaltenden Läuseplagen obligatorisch,
Kurzhaarfrisuren zu tragen. Doch der Rasierer gab nach nur wenigen Sekunden den
Geist auf (kurz nachdem die Kinder meine Tattoos entdeckt haben, jetzt wollen
sie auch alle unbedingt eins), worüber ich offen gestanden richtig happy war,
denn ich hätte es fast nicht übers Herz gebracht, die wunderschönen Köpfe
meiner Kids kahl zu scheren. Insbesondere die Mädchen träumen davon, sich
gegenseitig die Haare zu flechten, was ich natürlich voll und ganz verstehen
kann. Da es weit und breit keine Rasierer zu kaufen gibt (Bibi Kay brachte die
alte Maschine aus Amerika mit), müssen wir wohl die nächsten Tage mal zum
Friseur. Nun ja und weil sie so gerne mit langen Haaren spielen, opferte ich
mich natürlich -nett wie ich bin- und ließ den Kids freie Hand, um, während wir
Mandalas malten (ich brachte ihnen 100 Stück mit und da die Freude darüber so
groß war, waren diese innerhalb von nur 3,5 Stunden in den allerschönsten
Farben ausgemalt), in meiner Mähne Kopfgärtner zu spielen.
(einige der Mandalas, die die Kiddies
bemalten)
Mittwoch, 21. Jänner 2015
Heute haben wir Blumen im Garten angepflanzt.
Danach kam die Lucky die Kuh und fraß alles auf. Was für ein Festmahl!
Donnerstag, 22. Jänner 2015
Ich sitze gerade in meinem Bettchen, mampfe
eine XX-Large Packung Peanut-M&Ms (ich brachte den Kids vier Tüten mit und
die eine letzte, die ich mir eigentlich für irgendeinen besonderen Anlass, wie
beispielsweise den Geburtstag eines Kindes, aufheben wollte, landet gerade
schwupps-di-wupps in meinem Bäuchlein- shame on me!) und bin rundum zufrieden.
Ich war heute mit Bibi Kay und Courtney (Sie ist eine ehemalige Hilfskraft des
Waisenhauses, die ursprünglich aus Amerika kommt. Vor knappen drei Jahren
verliebte sie sich, während sie hier Freiwilligenarbeit leistete, in einen
Einheimischen, den sie kurze Zeit später heiratete. Vergangen Sommer bauten sie
hier in Uhukele ein Haus und sie gebar Aiden, einen unglaublich schnuckeligen
Mischling. Aufgrund dessen denken nun alle Bewohner von Uhekule, dass ich hier
bin, um einen Mann zu suchen, doch mehr dazu ein anderes Mal.) in Njombe
Lebensmittel einkaufen und im Zuge dessen hatte ich endlich für ein paar
Minuten Internet, konnte meinen letzten Blogpost hochladen und endlich Freunden
& Familie die Furcht nehmen, ich sei irgendwo in Tansania verkauft worden
(ich hatte ja seit Donnerstag Abend keine Möglichkeit, mich bei irgendjemanden
zu melden). Voraussichtlich werden wir von nun immer donnerstags in der Stadt
sein und somit kann ich nun immerhin einmal pro Woche zumindest gedanklich für
eine Weile der Armut hier entfliehen. Ich befürchtete schon, dass ich erst in
zwei Monaten wieder Kontakt zur Außenwelt haben werde! Nun ja, wir waren also
in Njombe und obwohl wir ein Auto haben, nahmen wir einerseits aufgrund der
schlechten Straßenverhältnisse (es vergeht kein Meter ohne Schlagloch und natürlich sind die Straßen nicht
asphaltiert) und andererseits aufgrund der geringen Kosten (pro Person zahlt
man für diese Strecke umgerechnet nur 1,50 Euro) ein Taxi, in dem wir beinahe
2,5 Stunden verbrachten, obwohl wir nur 30-40 Kilometer zu fahren hatten. Dazu
kommt noch, dass die Taxifahrer so viele Personen wir möglich in ein Taxi
hineinpressen und da wir uns zu zehnt (Taxifahrer, 6 teilweise sehr füllige Erwachsene
+ 3 Kinder) darin stapelten, könnt ihr euch vorstellen, dass die Fahrt nicht
gerade die bequemste war. Zumindest durfte ich ganz oben sitzen, ansonsten wäre
ich vermutlich jetzt plattgedrückt. Meine Vermutung ist ja, dass die Taxifahrer
einen neuen Weltrekord aufstellen wollen, so quasi nach dem Motto „Wer kann
mehr Menschen in ein Auto stopfen?“- der heutiger Taxifahrer ist offenbar
ziemlich gut im Rennen. Bei der Heimfahrt saßen wir zwar nur mehr zu acht im
Auto, dafür hatten wir eine riesen Menge Lebensmittel zwischen, unter und auf
uns. Abgesehen davon, dass beinahe mein gesamter Körper aufgrund Platzmangels
eingeschlafen ist, fand ich die Taxifahrt ganz amüsant, denn der Kanister
Benzin, den wir für unseren Traktor kauften, lief im Kofferraum aus und
aufgrund dessen war ich ganz dezent high.
(Eine der dutzenden Einkaufsstraßen in
Njombe)
Freitag, 23. Jänner 2015
Für die nächsten zwei Monate werde ich mich
ausschließlich so kleiden, als hätte ich keine Füße- das wurde mir befohlen,
nachdem man mir im Dorf nachsagte, ich sei eine Prostituierte. Bereits nach nur
einer Woche bin ich die Skandalnudel
schlechthin von Uhekule! Nun, normalerweise lasse ich mir ja nichts,
beziehungsweise zumindest sehr wenig vorschreiben und mache das, was ich für
richtig halte, doch ich habe zu viel Respekt vor dieser Kultur. Immerhin werden
hier- obwohl es offiziell von der Regierung verboten ist- nach wie vor Albinos
gejagt (Medizinmänner verlangen von den Eltern des Albinos, um deren Familie zu
bereinigen, das Blut ihres toten Kindes)- ist das nicht grauenvoll,
entsetzlich, furchtbar und bestialisch zugleich? Wie dem auch sei, ich habe
irrsinnigen Respekt vor anderen Kulturen und werde mich aufgrund dessen in
Zukunft anpassen und demzufolge nie mehr ohne Konga (das sind wunderschöne,
gemusterte Stoffe, die man sich um die Taille bindet. Doch da sie bis zum Boden
reichen, schränken sie die Bewegungsfreiheit der Beine ziemlich an und ich
hasse, hasse, hasse das) das Haus verlassen, solange ich mich in Uhekule
befinde. Es sei noch gesagt, dass ich, seitdem ich hier bin, nie ein
freizügiges T-Shirt, geschweige denn eine kurze Hose getragen habe. Doch wie
ich bereits erwähnt habe: Andere Länder, andere Sitten.
(Die Auswahl an Konga-Stoffen ist riesig)
Samstag, 24. Januar 2015
Stellt euch vor, großteils gibt es keine
Aufzeichnungen davon, wann die Kinder auf die Welt gekommen sind und da sie
demzufolge nur ihr ungefähres Alter wissen, feiern sie keinen Geburtstag! Ist
das nicht furchtbar traurig?
(Luke, einer meiner 17 Sprösslinge)
Sonntag, 25. Jänner 2014
Hui, jetzt bin ich also schon über eine
Woche hier, doch ehrlichgesagt kommt es mir sogar schon viel, viel länger vor.
Erst vor einem Monat und einem Tag kam landete ich nach vier Monaten Afrika in
Wien- damals hätte ich absolut nicht gedacht, dass ich tatsächlich bald wieder
hier sein werde. Trotz der schrecklichen Bedingungen, die im Dorf Uhekule
vorherrschen, fühle ich mich recht wohl im Sunrise Children’s Home und ich
traue mir behaupten, dass ich mich trotz eines anfänglichen Kulturschocks schon
ziemlich gut eingelebt habe. Und obwohl die Namen der Kinder so ähnlich klingen
(beispielsweise gibt es eine Eliza, einen Eliha und einen Elija) und demzufolge
sooo schwierig zu merken sind (an dieser Stelle möchte ich großen Respekt an
alle Lehrer aussprechen!), kenne ich inzwischen bis auf ein paar Ausnahmen
sogar jeden Vornamen. Mittlerweile habe ich eine gewisse Tagesroutine gefunden,
die folgendermaßen aussieht: Unser zuverlässiger Hahn weckt uns pünktlich um 5,
also ich stehe dann, wenn es draußen, sowie im Haus (die Glühbirnen sind so
schwach und deshalb kann man alles nur erahnen) noch stockfinster ist, auf,
(was für eine unmenschliche Zeit!- zu diesem Zeitpunkt sind meine Äuglein noch
viel zu klein für meine Kontaktlinsen) und deswegen habe ich momentan quasi
dauerhafte Augenringe. Danach bereite ich für die Kiddies Frühstück vor, das
aus einer Scheibe Brot, einem Ei, einer Tasse heißen Milch, genauer gesagt
einer halben Tasse Milch und einer halben Tasse heißen Wasser, sowie einem
Löffelchen Zucker (und ich hab mich als Kind über die dünne Haut über meinem
Kakao beschwert!) besteht, und wenn dann die Kinder um halb sieben Uhr das Haus
verlassen, um in die Schule zu gehen, gehe ich zu den Tieren (zur Erinnerung:
wir haben einen Hund, zwei Kühe, acht Katzen, sieben Hasen, 35 Hühner und einen
Hahn) um sie zu füttern und ihren Stall auszumisten. Um diese Zeit ist unser
kleines afrikanisches Dörfchen noch vollkommen mit Nebel behangen, bevor dann
meistens am frühen Vormittag der Himmel aufreißt und die Sonne erstrahlt, die
wiederum am frühen Nachmittag aufgrund einem etwa einstündigem kräftigen
Regenschauer für eine kurze Zeit ruhen darf. Nun ja, anschließend gibt’s für
mich Frühstück und weil ich schon so hart gearbeitet habe, genehmige ich mir
frisch gebackenes Brot (wir backen drei Mal pro Woche neun Laib Brot), ein Ei
(frisch vom Hühnerstall), eine Avocado (frisch vom Baum), eine Mango,
Passionsfrucht oder einen Pfirsich (ebenfalls vom Baum) und ein Heferl Kakao
(aus Österreich importiert). Bis die Kinder um etwa 15 Uhr heim kommen,
erledige ich diverse Aufgaben wie abwaschen, putzen, Tiere erneut füttern,
kochen, Unkraut jäten, Kleidung waschen, Pflanzen ansäen, uws. Die Kinder
müssen um 20 Uhr ins Bettchen und bis dahin lernen wir, spielen Uno, malen,
basteln, lesen, zeichnen in der rotbraune Erde, springen Seil (anstatt einer
Springschnur verwenden wir zusammengeknotete Grashalme), knüpfen Armbänder
(anstatt Wolle verwenden wir erneut Grashalme) oder basteln Steinschleudern und
nicht zu vergessen: abends wird dann vor dem Beten (die Menschen hier sind sehr
gläubig) mit meinen Haaren gespielt. Sie flechten mir Zöpfchen und auch wenn
ich danach eine gefühlte Ewigkeit brauche, den Filz herauszufrisieren, lasse ich
ihnen freie Hand genieße die abendlichen Streicheleinheiten meiner 17
Sprösslinge sehr. Auch ich gehe seitdem ich hier wohne immer sehr früh
schlafen- einerseits weil ich es nicht gewöhnt bin, um fünf Uhr morgens
aufzustehen und andererseits, weil ich immer noch extrem verkühlt bin
(Impfmarathon sei Dank!) und von allnächtigen Hustenanfällen geplagt werde. Bis
auf die Malariatabletten habe ich bereits meine gesamte Reiseapotheke in mir
(es gehört jedoch gesagt, dass ich fast nichts mit hatte, weil ich ohnehin nie
krank bin) und da all meine Taschentücher aufgrund einer endlos tropfenden Nase
bereits verbraucht sind, musste ich mir gestern heimlich Servietten
(Taschentücher gibt’s hier nicht) aus der Küche stibitzen (weil diese etwas so
Besonderes sind, werden sie von den Angestellten sorgfältig in vier Teile
geschnitten, bevor sie gebraucht werden. Ich werde ihnen ein paar dutzende
Packungen schicken sobald ich zuhause bin, Indianerehrenwort!). Nun ja, also
ich gehe wie gesagt immer sehr früh schlafen, doch vorher, also dann wenn es draußen
dunkel wird, sitzen wir Bediensteten meistens noch eine Weile gemütlich vor dem
Holzofen und essen und ich schreibe brav Tagebuch oder lese (derzeit Die
Interessanten von Meg Wolitzer, supergutes Buch übrigens!). Ach ja, übrigens,
für meine tagtägliche Dusche bin ich jetzt auf die blendende Idee gekommen, ein
paar Liter Wasser am Holzofen aufzuwärmen- clever, nicht wahr? Dasselbe wie
zuhause ist es zwar immer noch lange nicht, da ich ja nur einen Kübel Wasser zu
Verfügung habe und das Aufheizen macht leider aus schlammfarbenen Wasser kein
reines Wasser, doch es ist auf jeden Fall um einiges besser, als sich mit
eiskaltem Wasser zu säubern. Ich bezweifle, dass ich diese Zustände länger als
zwei Monate lang ertragen könnte. Normalerweise bin ich sehr anpassungsfähig,
doch das hier ist so eine andere Welt und ich tue mir noch etwas schwer mit
allem. Ich habe extremes Mitleid und volles Bedauern für die Menschen, die hier
leben und außerordentlichen Respekt vor den Menschen, die hier lange Zeit Hilfe
leisten. Mein Experiment mit der stromlosen Hütte,
in der ich in diesem Jahr für einige Tage lang leben wollte, wird vermutlich
nun kein Abenteuer mehr sein.
(Seilspringen mit zusammengeknoteten
Grashalmen)
(Ich wurde reichlich mit geflochtenem
Schmuck beschenkt)
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