Oh mein Gott, bereits übermorgen werde ich La Réunion den Rücken kehren
müssen. Obwohl ich mich schon riesig auf die kommenden vier Wochen freue
(Südafrika mit meinem Liebsten), fühle ich mich irgendwie noch gar nicht
bereit, das schöne Fleckchen Erde zu verlassen. Ich hatte ein unglaublich tolles
Semester und ich werde die vielen schönen Momente sehr missen. Ich machte
wunderbare Erfahrungen, lernte wahnsinnig viel, verbesserte mein Französisch
ein klitzekleines bisschen, machte den Tauchschein, bestieg den noch aktiven
Vulkan Piton de la Fournaise, brutzelte stundenlang an traumhaft weißen
Stränden in der Sonne und lernte ein komplett anderes Leben, 10 000 Kilometer weit weg von
Österreich, kennen. Ich bin so dankbar, dass ich die Erfahrung Erasmus im
Paradies La Réunion machen durfte und werde die vielen schönen Momente bestimmt
mein ganzes Leben lang im Herzen tragen. Im Folgenden möchte ich 10 Dinge
auflisten, die mir am allermeisten fehlen werden.
- Litschis, Ananas, Papaya und Mangos. Oft habe ich mich tagelang
ausschließlich von den süßen Früchten ernährt und ich habe stundenlang Nana Ice
Cream, gepresste Säfte und herrliche Crêpes-Variationen daraus gemacht. Man
kann den Geschmack der Früchte absolut nicht mit dem des Obstes unserer
Supermärkte vergleichen und ich liebte es, die Früchte direkt von den Bäumen
ernten zu können.
- Zwar gibt es auf La Réunion keine große Auswahl an schicken
Kleider-Läden, ein paar wundervolle Concept-Stores hat die kleine Insel dennoch
zu bieten. Meine absoluten Favoriten: Hotel Alexmode, So und Terre Ambrée (alle drei in Saint Denis) und Lola K10 (Saint Pierre und Saint Gilles). Die haben wunderschöne Decken, Strandtücher, Kleider, Taschen, Accessoires und Polster.
- Jeden Tag gibt es an einem anderen Ort einen Markt, an dem nicht nur
günstiges Obst und Gemüse angeboten wird, sondern auch kreolische Spezialitäten
wie Samoussas, gefüllt mit Käse, Thunfisch oder Huhn. Besonders gefallen haben
mir die Nachtmärkte, an denen bis um Mitternacht gesungen und getanzt wurde und wo man sich das Bäuchlein mit den besten Köstlichkeiten vollschlagen konnte.
- Ich liebe es, so viele Kulturen auf einem Fleck zu haben. Die Insel
ist zwar winzig, dennoch herrscht ein Kulturenmix, wie ich ihn noch nie zuvor
erlebt habe.
- Mit den Restaurants ist es ähnlich wie mit den Kleider-Läden:
Wirklich viel hat die Insel nicht zu bieten, dennoch gibt es ein paar, die
wirklich toll sind und die locker mit den Cafés und Bars in Wien mithalten können. Beispielsweise das
Café Eduardo, Perlin Pain Pain, Nature (alle drei in Saint Denis) oder die Bäckerei Caz a Pains in Saint Gilles.
- Palmen. Ich liebe, liebe, liebe Palmen!
- Das Wandern ist des Müllers Lust. Hier habe ich meine Liebe zum
Wandern entdeckt. Meine Eltern machten früher fast jedes Jahr eine Woche
Wanderurlaub mit mir, jedoch hielt sich meine Begeisterung damals immer in Grenzen.
Hier wurde das Wandern ein richtiges Hobby von mir, vor allem wenn man einen
fantastischen Wasserfall zum Baden als Zielort wählt.
- Ich werde es vermissen, mich nicht schminken zu müssen. Indem ich jetzt
schon ziemlich, ziemlich braun bin und man ohnehin schwitzt, sobald man das Haus verlasst
(ach was, auch im Haus schwitzt man),
fände ich es unsinnig, mich zu schminken. Kurze High-waisted Shorts, Top, Flip-Flops,
Strandhut, Sonnenbrille und fertig ist mein Outfit.
- Strände. Meine Favoriten: Bucan Canot, L'hermitage und Saline les Bains. Ich will unbedingt einmal an einem Ort leben, wo ich nicht
weit zum Meer habe. Oder, zweite Option: Ich will unbedingt einmal so viel Geld
haben, um jeden Monat ans Meer reisen zu können ;-)
- Obwohl es jetzt schon beinahe unerträglich heiß ist (man schwitzt
sobald man die Dusche verlässt), werde ich die tropischen Temperaturen so
vermissen! Ich mag zwar die Jahreszeiten, dennoch könnte der Sommer für mich
gerne jedes Jahr rund 8 Monate lang andauern.
- Saint Gilles, die mit Abstand schönste Stadt La Réunions!
- Saint Gilles, die mit Abstand schönste Stadt La Réunions!
- Mascareignes- Schokolade (absoluter Favorit: Caramel au Beurre Salé),
Spekulatius-Creme, Crêpes, Chi-Chi, Waffeln, Igloo-Eis. Kalorienbomben, von denen ich keinen
einzigen Bissen bereue.
- Und last, but not least: My partner in crime Lorraine. Sie wird mir
sooo fehlen und ich werde sie ganz, ganz bestimmt bald in der Schweiz besuchen.
Wir hatten die großartigsten Nächte, angefangen von Nacktbaden bei Vollmond,
Mango-Fressorgien mit Schweißausbrüchen bis hin zu stundenlangen
Girls-Serien-Nächte, an denen wir Lena Dunhams alias Hannah Horvarths Leben mit
unserem verglichen und über das Glücklichsein philosophierten. Danke dafür!
Zwar waren das jetzt 13 Dinge und nicht wie angekündigt 10, aber im
Schwafeln war ich immer schon gut ;-) Hach La Réunion, du wirst mir so fehlen...
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