Nachdem ich mich im letzten Monat quer durch die Supermarktregale La
Réunions durchgekostet habe (ich liebe es, in fremden Ländern Lebensmittel zu
kaufen!), wodurch mein Körper immer aufgeblähter, meine Haut immer pickliger
und mein gesamtes Wohlbefinden schlechter wurde, habe ich vergangene Woche die
Bremse gezogen und beschlossen: Carinchen, so kann’s jetzt nicht ein Semester
lang dahingehen, wenn du zu Weihnachten wieder in deine alten Winterklamotten
passen möchtest, musst du schleunigst was ändern! Gesagt getan: Da ich ein
„alles oder nichts“ Mensch bin und halbe Dinge nicht ausstehen kann, (ich
schaffe es beim besten Willen nicht, „nur“ eine halbe Tafel Schokolade zu
essen- auch wenn ich es mir ganz, ganz fest vornehmen. Ich denke mir dann immer
„jetzt ist’s auch schon wurscht“ und schwuppsdiwupps, befindet sich auch die
zweite Hälfte der Nuss-Nougat Schokolade in meinem Bäuchlein) gibt’s bei mir
nur Diäten, beziehungsweise Entgiftungsprozesse- wie auch immer du es nennen
möchtest- die nach strengen Regeln verlaufen. Wenn ich klar vorgegeben habe,
was ich essen darf und was nicht, gelingt es mir in den meisten Fällen problemlos, ein paar Kilo abzunehmen. Deswegen habe ich mich letzte Woche wieder einmal an das Projekt „Detox“
gewagt, das heißt ich habe weder tierische Produkte, noch Nahrungsmittel auf
Weizenbasis oder Salz, Zucker und Aufputschmittel zu mir genommen. Es fiel mir
leichter als gedacht, aber eigentlich ist das bei der großen Auswahl an
frischem Obst und Gemüse hier auf den Märkten auch gar nicht verwunderlich. Zum
Frühstück gab’s immer ein Glas heißes Wasser mit einer halben, ausgepressten Zitrone, sowie Haferflocken mit heißem Wasser, Zimt und Obst. Zu Mittag aß ich jeden Tag richtig
viel Gemüse und am Abend presste ich mir ein extragroßes Glas Saft aus Karotten
und Äpfeln. Wenn ich zwischendurch hungrig war, gönnte ich mir Datteln oder
Nüsse- also wie du siehst musste ich alles andere als hungern. Von einer siebentägigen
Ernährungsumstellung alleine darf man sich jedoch keine großartigen Ergebnisse erwarten, doch es hilft einerseits den Körper zu entgiften und andererseits, den
Heißhunger zu stillen. In Kombination mit Sport merkte ich bereits nach ein
paar Tagen kleine, aber feine Veränderungen an meinem Körper: Meine Haut strahlt wieder und mein kleiner
Schwimmreifen wird auf von Tag zu Tag weniger. Die sieben Tage vergingen wie im
Flug, obwohl ich mich natürlich schon das eine oder andere Mal bei den ganzen
Waffeln, Samoussas und Americans, die hier an jeder Straßenecke erhältlich sind, ziemlich
zusammenreißen musste. Um einiges einfach geht’s, wenn man’s gemeinsam mit
einer Freundin macht, denn gegenseitig kann man sich viel eher motivieren.
Meine Freundin Lorraine und ich waren schon so weit, dass wir noch ein paar
Tage dranhängen wollten, als uns im Supermarkt ein kleines Malheur passierte:
Mit großen Augen standen wir vorm Nutellaregal und träumten von Crêpes, gefüllt
mir extra viel Schokocreme, als Lorraine plötzlich ein Nutellaglas auf den Boden
fiel. Es zerbrach in tausend Scherben, wir blickten uns an und einen Augenblick
später steckten unsere Finger im dickflüssigen Schokotraum. Hätte uns jemand gefilmt, wären wir jetzt bestimmt ein Youtube-Hit. Tja, das war’s dann
wohl mit Detox, aber ganz ehrlich, wer hätte da widerstehen können? Und weil’s
dann schon wurscht war, kauften wir uns noch eine große Packung Ben and Jerrys.
Jede für sich versteht sich.
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