Ich muss gestehen, dass auf mindestens 70
Prozent meiner Istanbul-Fotos Katzen abgebildet sind, aber nach langem Suchen
ließen sich doch noch ein paar wenige Bilder finden, die die Stadt gut wiederspiegeln
und diese möchte ich hier mit euch teilen.
In Istanbul begann bei mir jeder Tag
bereits um 5 Uhr morgens, denn zu diesem Zeitpunkt, also zu Sonnenaufgang,
singt der Muezzin das erste Mal sein Gebet von seinem schmalen, hohen Türmchen-
auch Minarett genannt. Wenn ich danach noch einmal kurz einschlief, dann nur um
wenige Minuten später schweißgebadet von einem grauenvollen Moscheen-Traum
wieder aufzuwachen. Das dürft ihr jetzt nicht falsch verstehen, ich habe wirklich
großen Respekt vor dem Islam und finde Minarette und Moscheen wunderwunderschön,
aber diese Dinge waren so neu für mich und irgendwie mussten sie wohl in meinen
Träumen verarbeitet werden.
Danach ging ich meistens nach Besiktas,
wo ich mir ein kleines hübsches Lokal suchte und ein ausgiebiges Frühstück
genoss. Da ich leider kein Wort türkisch spreche, bestellte ich wahllos ein
paar Gerichte der Speisekarte und ich hatte jedes Mal Glück: Egal ob Menement
(türkische Eierspeise), Sigara Böreği
(frittierte Blätterteigröllchen mit Schafskäse) oder ein typisch
türkisches Frühstück mit Oliven und Käse- jede Speise schmeckte hervorragend! Nur
Cay (der typisch türkische Tee, an dessen Geschmack ich mich erst gewöhnen
musste) durfte niemals fehlen!
Der große Basar und der Gewürzbasar gefielen
mir so richtig gut. Ich kaufte mir unzählige verschiedene Tees und Gewürze (ich
kann schwer nein sagen und ließ mir an jedem zweiten Stand etwas andrehen, aber
dafür habe ich das bisher versteckte Handel-Talent in mir entdeckt), die
vermutlich bis an mein Lebensende reichen werden.
Die restliche Zeit ließ ich mich von den
Menschenmassen treiben und genoss die Zeit. An jeder Ecke duftete es
unglaublich lecker nach süßem Zeug und wer mich kennt weiß, dass ich immer
alles ausprobieren musste. So kam ich nicht nur mit Übergepäck nach Hause,
sondern auch mit Übergewicht ;-) Mein Lieblingsgericht war Balik Ekmek, also
gefülltes Brot mit frischem Fisch, Zwiebel, Salat und Sauce, wobei ich das
beste am Fischmarkt beim goldenen Horn aß. Dort konnte man die Möwen beim
Tanzen im Takt vom Rauschen des Windes beobachten. Ich kann mich nicht
erinnern, jemals in einer so günstigen Stadt gewesen zu sein, für einen
Smoothie bezahlte man beispielsweises umgerechnet 30 Cent und für einen Döner
90 Cent. Besonders lustig fand ich die türkischen Eisverkäufer. Sie liefern den
Touristen ein kleines Kabarett, indem sie mit Stanitzeln jonglieren und dadurch
die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Menschen in Istanbul kamen mir
unheimlich freundlich vor und ich beobachtete ständig, dass Bettler und
Obdachlose Essen von den Einheimischen bekamen. Solche Szenarien bekommt man in
Wien äußerst selten zu sehen. Außerdem stand vor jedem zweiten Häuschen Milch
und Futter für die streunenden Katzen und Hunde, sodass ich mich schlussendlich
doch noch überzeugen ließ, dass sie es in Istanbul gut haben, obwohl sie auf
den Straßen leben.
Nun bin ich schon wieder beim Katzenthema
angelangt und bevor ich noch mehr ausschweife, denke ich, dass es besser ist,
aufzuhören. Ich kann euch das malerische Istanbul am Bosporus wärmstens
empfehlen (besonders im Frühling, dann wenn die Bäume und Sträucher in all
erdenklichen Farben blühen) und hoffe, ganz bald wieder in den Genuss zu
kommen, die Stadt erkunden zu dürfen.
Ach ja, es war übrigens das erste Mal,
dass ich alleine in ein fremdes Land reiste. Vor Ort hatte ich zwar die beste
Reiseführerin die man sich wünschen kann (meine Freundin Lena macht seit Jänner
ein Auslandssemester in Istanbul und hatte supergute Tipps für mich parat),
aber trotzdem war es irgendwie aufregend, auf mich alleine gestellt zu sein. Ich
genoss es, alles machen zu können, worauf ich Lust hatte und mich an nichts und
niemanden anpassen zu müssen. Bis zu meinem Erasmus-Aufenthalt auf La Reunion
sind es nur mehr 100 Tage (ja ich habe eine App, die die Tage zählt) und dort
sollte ich ja dann auch so halbwegs selbstständig sein und mich an einem mir
unbekannten Ort zurechtfinden können. Aber ich mache mir gar keine Sorgen, denn
in Istanbul hat es super geklappt und die Vorfreude überwiegt sowieso. Ich
wünsche euch einen schönen Rest-Sonntag!
Ich muss sagen du hast echt ein händchen für schöne bilder! Mir gefällt dein blog und ich durchstöbere es gerne :) wie ich sehe beigeistert dich das reisen genauso wie mich!
AntwortenLöschenschau mal---> http://allaroundtheworldandbeyond.blogspot.com/
das sieht so wunderschön aus!!
AntwortenLöschenoh toll, so schöne bilder! ich will auch unbedingt bald mal nach istanbul!!!! und total freaky und lustig, dass du von mir geträumt hast - ich hoffe, ich war lieb ;) xo j. von Stereo|typically Me
AntwortenLöschen